Striegeln und Abschleppen sollte die erste und die letzte Maßnahme im Jahrespflegeprogramm eines Sportplatzes sein. Durch das Striegeln wird die Oberfläche gelockert und damit das Gras zum Wachsen angeregt. Gleichzeitig wird Wurmkot egalisiert und abgestorbenes Material aus der Rasentragschicht herausgearbeitet. Das anschließende Abkehren der Rasenoberfläche rundet die Pflegemaßnahme optimal ab.

Vertikutieren
Im Laufe der Zeit entsteht in jedem Rasen eine Filzschicht. Es bilden sich flach wurzelnde Gräser, die das Wachstum behindern. Diese Gefahr ist auf DIN-Plätzen größer als auf Plätzen mit Humusaufbau. Eine Verfilzung droht auch, wenn der Grasschnitt nicht regelmäßig aufgenommen wird. Die Verfilzung des Rasens beeinträchtigt die Durchlässigkeit von Wasser und Nährstoffen bis zur Wurzel. Um der Verfilzung vorzubeugen, schneiden beim Vertikutieren rotierende Messer 2 bis 6 mm tiefe Schlitze in den Boden ein. Die Filzschicht sowie flach wurzelnde Gräser werden dadurch zerschnitten und entfernt. Rasenfilz und abgestorbene Pflanzenteile werden sofort aufgenommen und in der betriebseigenen Kompostieranlage verwertet.

Die Vorteile des Vertikutierens:

Das Düngen gehört zu den wichtigsten Pflegemaßnahmen für einen Rasenplatz. Die Düngung führt dem Rasen lebenswichtige Nährstoffe zu, die das Regenerationsvermögen und die Narbendichte verbessern. Daneben werden die Wuchsfreudigkeit, die Wurzelbildung und die Farbe positiv beeinflusst sowie die Widerstandskraft gegen Unkraut, Krankheiten und Schädlinge gefördert.

Die richtige Nährstoffversorgung trägt erheblich dazu bei, dass ein Rasensportplatz dauerhaft über die ganze Spielzeit hinweg belastet werden kann.

Eine optimale Nährstoffversorgung beginnt mit einer Bodenuntersuchung. Daraus wird ein individueller Düngeplan erstellt, bei dem die verwendeten Dünger und deren Mengen genau auf die Bodenverhältnisse angepasst sind. Jede Düngung wird von uns mit einem Wiegestreuer ausgebracht, der ein genaues, auf den Platz angepasstes Mischungsverhältnis des Düngers garantiert.

Die Frühjahrsdüngung findet zwischen März und April statt. Während bei dieser Düngung die Versorgung mit Stickstoff, Phosphat, Kalium, Magnesium und Schwefel im Vordergrund steht, wird bei den Sommerdüngungen zwischen Mai und August besonders auf den Stickstoffgehalt geachtet. Zum Saisonende wird zwischen September und Oktober zusätzlich Kalium eingesetzt, um die Frostresistenz der Gräser zu erhöhen.

Aerifizieren zur Belüftung und Lockerung des Bodens
Der tägliche Spiel- und Pflegebetrieb verursacht Bodenverdichtungen, besonders bei ungünstigen Witterungsbedingungen. Das Porenvolumen des Bodens wird reduziert, die Wasserführung und der Gasaustausch werden beeinträchtigt. Der Nährstofftransport und die Aktivität der Bodenorganismen werden behindert, die Infektionsgefahr für Gräserkrankheiten steigt.

Mit Aerifizieren wird die Belüftung einer Rasenfläche bezeichnet. Dabei wird eine Vielzahl von „Löcher“ in die Rasenoberfläche gestochen und somit das Porenvolumen erhöht.

Mit unserem Spezialgerät Verti-Core werden in einem Arbeitsgang bis zu 250 senkrechte, ca. 8 cm tiefe und 1,5 cm starke Pfropfen ausgestochen. Abhängig vom bestehenden Verfilzungsgrad kann das ausgestochene Material dann aufgesammelt und entsorgt werden.

Vorteile des Aerifizierens:

Bei einer extrem verdichteten Rasenoberfläche kommt das sogenannte Vertidrain zur Tiefenbelüftung des Bodens zum Einsatz. Eine Vielzahl von Zinken dringen in den Boden ein und werden in der Tiefe im Winkel geneigt. Der Untergrund wird dadurch gelockert und nach der Humusschicht der Ober- mit dem Unterboden verzahnt. Durch diese Hebel-Brech-Wirkung können Verdichtungen bis zu einer Tiefe von 30 cm behoben werden. Hier kommen je nach Bedarf Vollspoons oder Hohlspoons zum Einsatz.

Die Vorteile der Tiefenbelüftung:

Das Besanden ist eine geeignete Maßnahme, um einer Verfilzung und übermäßigen Verdichtung des Rasens vorzubeugen. Gleichzeitig können damit Unebenheiten auf dem Sportplatz ausgeglichen werden. Das Besanden erfolgt meistens im Anschluss an eine Lockerungsmaßnahme (Aerifizieren oder Tiefenlockern). Zum Einsatz kommt dabei ein spezieller Besandungsstreuer, der eine gleichmäßige Verteilung des Sandes garantiert. Im Anschluss an die Besandung werden Sand und Erdkegel vorausgesetzt es liegt keine Verfilzung vor (Verti-Core) mit dem Terra-Brush-Gerät (*siehe Abschleppen) kreuzweise eingearbeitet bzw. zerrieben.

Der von uns verwendete gewaschene Quarzsand mit der Körnung 0,2 bis 2 mm erreicht eine optimale und langanhaltende Belüftungs- und Versickerungswirkung. Der ph-Wert liegt bei < 7, womit ein gesundes Bodenklima unterstützt wird.

Im Bedarfsfall können Sportplätze auch mit Rasentragschicht (Substrat) besandet werden.

Vorteile des Besandens:

Wenn die Lücken in einer Rasenfläche zu groß geworden sind und sich durch Regeneration mit Hilfe von Düngung nicht mehr schließen, ist eine Nachsaat erforderlich. Sinnvoll ist die Nachsaat im besonders beanspruchten Torraum sowie auf der Mittelachse.

Zur Nachsaat werden spezielle Regenerationsmischungen verwendet. Geeignet sind in der Regel Rasenmischungen mit einem hohen Anteil von Weidelgras (Lolium perenne) unter geringer Beimischung von Wiesenrispen (Poa pratensis).

Je nach Grad der Zerstörung des Rasens ist bei der Nachsaat eine anschließende Platzruhe von
8 bis 12 Wochen erforderlich. Wir empfehlen daher eine Nachsaat in der Saisonspielpause zwischen Mai und Juni.

Im Gegensatz zur Nachsaat verwenden wir bei der Neuansaat Saatgutmischungen mit einem hohen Anteil von Wiesenrispen. Dies setzt aber voraus, daß der Platz einen deutlich längeren Zeitraum ruhen muss.

Jeder Rasen, ob nun neu angelegt oder bereits langjährig genutzt, muss regelmäßig gemäht werden. Das Mähen der Grasdecke sichert einerseits eine gute Bespielbarkeit des Sportplatzes und fördert andererseits das Breitenwachstum und die Belastbarkeit des Grases. Das fachgerechte Mähen gehört zu den wichtigsten Pflegemaßnahmen. Durch richtigen Schnitt mit professionellen Machinen bilden Gräser ständig neue Triebe und damit eine dichte, strapazierfähige Grasnarbe.

Wichtig ist, dass der Schnitt nur mit gepflegten Mähwerken und scharfen Messern ausgeführt wird. Stumpfe Messer führen zu fransigen Schnittflächen. Wenn ungeeignete oder ungepflegte Maschinen zum Einsatz kommen, färben sich Schnittflächen grau, das Gras trocknet unnötig aus und bildet Eintrittsstellen für Krankheitserreger.

Die optimale Schnitthöhe beträgt 3 bis 4 cm. Über den Winter darf die Schnitthöhe 5 cm betragen. Die Schnitthäufigkeit orientiert sich am Wachstum. Von uns betreute Sportplätze werden regelmäßig ein- bis zweimal wöchentlich kontrolliert und bei Bedarf unter Berücksichtigung von Spiel- und Trainingszeiten gemäht.